Am Adventskonzert 2016, welches unter dem Thema „Christmas around the world“ stand, wurden Weihnachtsmelodien aus verschiedenen Ländern vorgetragen. So unterschiedlich diese Klänge auch waren (Amerikanische Gospel wechselten sich mit russischen, irischen oder hawaiianischen Klängen ab), so verschieden sind auch die Bräuche rund um das Weihnachtsfest. Kinder aus der kirchlichen Unterweisung wie auch junge und ältere Mitglieder der beiden Landeskirchen haben ihre Vorstellung einer fremdländischen Weihnachtsfeierlichkeit gezeichnet. Diese Werke wurden während des Konzertes mittels Powerpoint-Präsentation gezeigt:
Weihnachten in den USA – „Little Drummer Boy“
Gemalt von Astghik Lilli Wollstein (8. Klasse)
„Christmas“oder „X-Mas“ ist ein lustiges Fest. Die Geschenke bringt „Santa Claus“ am Heiligen Abend und steckt sie in die vor dem Kamin hängenden „stockings“ (Strümpfe) oder legt sie unter den Weihnachtsbaum. Er kommt auf einem Schlitten durch die Lüfte geflogen, der von acht Rentieren gezogen wird. Dafür stellen ihm die Beschenkten heisse Milch und den Rentieren Zuckerstücke hin. Die Menschen ziehen mit bunten Luftballons durch die Stadt, lassen Knallfrösche los, werfen Papierschlangen, brennen Feuerwerke ab und wünschen sich „Merry X-Mas!“
Weihnachten auf Hawaii – „Mele Kalikimaka“
Gemalt von Chantal Steiger
Auf den Inseln von Hawaii ist es immer heiss (tropische 30 Grad) und deshalb trägt der Weihnachtsmann auch eine Badehose und bunte Hemden. Statt mit dem Rentierschlitten, kommt der Weihnachtsmann mit dem Surfbrett oder mit einem Outrigger Kanu, welches von Delphinen gezogen wird. Statt einem langen roten Mantel, trägt er kurze Hosen und eine leichte rote Weste oder ein Hawaiihemd. Einige Hawaiianer schmücken auch ihre Palme im Garten mit viel Kitsch, Glanz und Lichterketten und sagen in der Sprache der Ureinwohner frohe Weihnaschten: „Mele Kalikimaka!“.
Weihnachten in Afrika – A Gospel celebration
Gemalt von Rolf Friderich
In Südafrika gibt es zwei Arten, das Weihnachtsfest zu feiern. Während dem die eingewanderten Christen das Weihnachtsfest in aller Ruhe und Besinnlichkeit begehen, feiern es die christlichen Ureinwohner hingegen mit viel Radau, etwa so wie bei uns den Karneval. Es wird gesungen und getanzt, gegessen und getrunken. Die Städte des Landes sind reichlich geschmückt, vor allem mit künstlichen Bäumen. Denn auf der Südhalbkugel herrscht im Dezember Hochsommer und es sind zwischen 30 und 40 Grad. Deshalb verbringen viele Südafrikaner das Fest auch am Pool oder am Meer und es wird gespielt und geplanscht. In Nigeria wird zudem eine Art Feuerwerk gezündet. Auf Suaheli wünscht man sich „Krismas Njema Na Heri!“
Weihnachten in Dänemark – „Stal Himmel“
Gemalt von Lotti Trottmann (Farbstift) und Christiane Gerressen (Aquarell)
Der Weihnachtsbaum in Dänemark wird traditionell mit kleinen dänischen Fähnchen oder „Julehjerte“ (dt. Papierherzen) in den Nationalfarben rot und weiß geschmückt. Genau wie in der Schweiz kommen auch hier die Geschenke unter den Weihnachtsbaum. In Dänemark finden bereits in der Vorweihnachtszeit Freunde, Arbeitskollegen oder Bekannte zusammen um einen leckeres „Julebryd“ (dt. Weihnachtsbier) zu genießen und sich „Glædelig jul“ (frohe Weihnachten) zu wünschen.
Weihnachten in einem Alpenland (Italien) – „Christmas on the Rocks“
Gemalt von Laura Keller (5. Klasse)
Bei den Italienern werden die Geschenke durch „Gesû bambino“ (dt. Christkind) an Heiligabend, also dem 24. Dezember gebracht, in anderen Regionen erst am 6. Januar durch die alte „Dreikönigshexe Befana“. Da sie zu spät aufgebrochen war, verpasste sie den Stern, der zur Krippe führen sollte und daher ist sie immer noch auf der Suche nach dem kleinen Jesus. Befana kommt durch den Schornstein und steckt die Geschenke in Strümpfe, welche am Kamin hängen oder in Stiefel. Unartigen Mädels und Jungs bringt sie ein Stück Kohle mit. Bei den Italienern steht nicht, wie bei uns, der Weihnachtsbaum im Mittelpunkt, sondern die prächtig geschmückte „presepio“ (dt. Krippe). Jede italienische Familie möchte die schönste Krippe haben! Zum Essen serviert man traditionell Fisch und traditionelle italienische Desserts wie Panettone (Mailänder Weihnachtskuchen). In Italien wünscht man sich „Buon Natale“!
Weihnachten in Irland – „Sòles Ané“
Gemalt von Gian Wobmann (5. Klasse)
Die Iren stellen am „Oíche Nollag“ (dt. Weihnachstabend, also am 24. Dezember) Kerzen in die Fenster zur Straße hin. Dieser alte Brauch gilt als freundliche Einladung an diejenigen, die wie Maria und Joseph zur Weihnachtszeit hungrig und frierend durch das Land ziehen. Zudem hängt man am die „stockings“ an den Kamin. Mitten in der Nacht, wenn alles schläft, kommt „Father christmas“, der Weihnachtsmann durch den Schornstein und füllt die Strümpfe der Kinder mit Geschenken. Ausgepackt werden sie jedoch erst am nächsten Morgen. Ein weiterer Weihnachtsbrauch ist eine Leine, die durchs Zimmer gespannt wird, an der die geschenkten Weihnachtskarten aufgehängt werden. Außerdem werden die Türrahmen mit „misteltoes“ (dt. Mistelzweigen) geschmückt. Traditionelle Speisen sind, wie in Großbritannien, u.a. der Truthahn. Auf Irisch/gälisch wünscht man sich „Nollaig Shona duit“.
Weihnachten in Bulgarien – Katerino Mome
Gemalt von Camilla Keilich (Tisch), Lukas Wildi und Gian Wobmann (Feuer) alle 5. Klasse
Weihnachten („Koleda“) ist in Bulgarien eine sehr religiöse Angelegenheit. Das Fest markiert das Ende einer am 15. November beginnenden Fastenzeit der orthodoxen Kirche. Auch die Feier am 24. Dezember läuft nach einem alten Brauchtum ab: Am Heiligen Abend wird eine ungerade Zahl an veganen Gerichten vorbereitet, i.d.R. 7, 9 oder 13: Reis, Kohl, Bohnen, gefüllte Paprika, diverse eingelegte Gemüsesorten, Nüsse, Äpfel, Honig und Brot. Jeder Gast des Hauses bekommt auch eine Nuss auf seinen Teller gelegt, die er aufknacken muss. Der Inhalt gibt anschließend eine erste Idee, wie das kommende Jahr ausfallen wird. Nach dem Abendessen ziehen die jungen Männer singend durch ihre Nachbarschaft. Sie nennen sich „Koledari“ und erinnern entfernt an die bei uns bekannten Sternsinger. Sie wünschen Gesundheit, Glück und Wohlstand und tätscheln den Rücken der Leute mit dekorierten Stöcken aus Kornelkirschen. Mit ihren Liedern sollen sie die bösen Geister verjagen. Die Leute beschenken die Koledari mit Brezeln, Wein oder auch Geld. Die Bulgaren zünden auch Lagerfeuer an, lassen es die ganze Nacht brennen (in der Annahme, dass dies Glück bringen wird) und wünschen sich “Becela Koleda!”
Weihnachten in Russland – „Babuschka‘s Christmas Tree „
Gemalt von Lukas Wildi (5. Klasse)
In Russland freut man sich auf „Djed Maros“ (dt. „Väterchen Frost“), also die russische Version des Weihnachtsmanns. Grossväterchen Frost wird von seiner Enkelin „Snegurotschka“ (dt. Schneemädchen oder -flöckchen) begleitet. Laut Erzählungen kommt er auf einer „troika“ (dt. Schlitten) daher, der von drei Pferden gezogen wird und bringt den Kindern Geschenke. Außerdem trägt er – nicht wie bei uns eine Hose und Jacke – sondern einen roten langen Mantel mit weißem Pelz und ein großer Eiszapfen dient ihm als Gehstock. In Russland wünscht man sich „Hristos Razdajetsja!“
Weihnachten in der Schweiz – „Winterziit – Wiehnachtsziit“
Gemalt von Lydia Bolliger (3. Klasse):
Winterziit, Wiehnachtsziit ist auch Chlausmärtziit mit Marktständen, dem Samichlaus mit Schmutzli, einem grossen Weihnachtsbaum und die Zeit vom Kerzenziehen und Geislenklöpfen.
Weihnachtswünsche in den Sprachen der erwähnten Länder – „Merry Christmas Everyone“
Gemalt von Astghik Lilli Wollstein (8. Klasse).
- USA: „Merry X-Mas!“
- Hawaii: „Mele Kalikimaka!“
- Afrika (Suaheli): „Krismas Njema Na Heri!“
- Dänemark: „Glædelig jul!“
- Italien: „Buon Natale!“
- Irland: „Nollaig Shona duit!“
- Bulgarien: “Becela Koleda!”
- Russland: „Hristos Razdajetsja!“